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Wie Kinder die Welt verändern

Als Felix Finkbeiner neun Jahre alt ist, beschließt er, Millionen Bäume zu pflanzen. Greta Thunberg streikt mit 15 Jahren fürs Klima und wird wie er weltbekannt. In vielen Ländern folgen ihnen Gleichaltrige, aber auch Erwachsene. Was können wir von ihnen lernen?

Felix Finkbeiner sagte vor den Vereinten Nationen: „Wir Kinder sind in der Mehrheit auf diesem Planeten. Wir können etwas verändern. Und vergessen Sie nie: Eine Mücke kann gegen ein Nashorn nichts ausrichten. Aber 1000 Mücken können es dazu bewegen, die Richtung zu ändern.“ Genau das wollen Young Rebels. Kinder, die für ein Thema so sehr brennen, dass sie Millionen andere mitziehen.

Zehntausende Kinder folgen
Felix Finkbeiner ist heute erwachsen. Genauso wie Greta Thunberg. Ihre Initiativen aber gibt es immer noch. Felix Finkbeiner hatte „Plant for the Planet“ gegründet. Er wollte in jedem Land eine Million Bäume pflanzen und fing 2007 einfach damit an. Inzwischen sind es unendlich viele geworden. Denn weltweit tun es Mädchen und Jungen ihm gleich. Mehr als 91.000 Kinder und Jugendliche haben sich dank Felix in über 1.600 Akademien in 75 Ländern gegenseitig zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ausgebildet. Sie pflanzen nicht nur Bäume. Sie halten auch Vorträge, protestieren und machen auf ihr Anliegen aufmerksam. Heute tragen sogar Babys Windeln, mit deren Verkauf das Bäumepflanzen unterstützt wird.

Vorangehen und Regeln brechen
Kinder wie Felix und Greta zeichnet etwas aus, sind viele sich sicher. Zum einen beweisen sie Mut und Haltung. Sie gehen einfach voran. Und so kommt es, dass sie irgendwann vor den Mächtigsten der Welt stehen, sie wachrütteln und ihnen die Leviten lesen. Solche Kinder brechen darüber hinaus auch die Regeln. So hatte Greta einfach die Schule geschwänzt. Sie hatte nicht gefragt, ob sie das darf. Sie wurde selbst aktiv und setzte so auch Dinge durch. Hierarchien beschäftigen sie bis heute nicht. Sie verändert, indem sie sich für ihre Werte einsetzt.

Dasselbe Ziel
Wenn Kinder aufstehen, um die Welt zu verändern, dann lassen sie andere Menschen üblicherweise einfach mitmachen. Es gibt keine kontrollierten Prozesse und Vorgaben. Die Initiativen leben davon, dass viele demselben Ziel folgen und auch kuriose Ideen einfach ausprobiert werden. Felix und Greta sind in den vergangenen Jahren nicht die einzigen Kinder gewesen, die weltweit für Aufsehen gesorgt haben.

Malala Yousafzai begann mit elf Jahren, im Internet über die Gewalt der Taliban zu berichten. Sie setzte sich in einem Blog dafür ein, dass Mädchen gut behandelt und Kinder vor allem auch lernen können. Den Taliban war das ein Dorn im Auge. Sie schossen auf sie und verletzten sie schwer. Malala hielt das nicht auf. Sie meint: „Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern.“ Malala Yousafzai wurde 2014 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Sonita Alizadeh
kämpft dagegen, dass Kinder zwangsverheiratet werden. Sie war zehn Jahre alt, als ihre Eltern sie einem älteren Mann geben wollten. Als Jugendlicher passierte ihr dies ein zweites Mal. Dank ihrer Rapmusik konnte sie auf sich und das Thema aufmerksam machen.

Bana Alabed
wurde dank ihrer Mutter bekannt. Denn als das Mädchen sieben Jahre alt war, wollte es andere wissen lassen, wie es ist, im Krieg zu leben. Bana Alabed wohnte damals in Syrien. Auf Twitter teilte sie mithilfe ihrer Mama ihre Erlebnisse.

Xiuhtezcatl Martinez
in den USA hatte als Kind wie andere junge Aktivisten nicht nur Spielzeug im Kopf. Mit sechs Jahren wurde er zum jüngsten Redner vor den Vereinten Nationen. Er macht unter anderem auf Umweltschäden aufmerksam, die entstehen, wenn Menschen mittels Fracking Erdgas fördern.

Emma González war gerade so erwachsen, als sie zur Aktivistin wurde. Sie war 18 Jahre alt, als in ihrer Schule ein Amokläufer ihre Welt veränderte. Er erschoss an der Parkland Highschool in Florida in den USA 14 Schüler und drei Erwachsene. Seither setzt sie sich für strengere Waffengesetze in ihrem Land ein.

Auch in Deutschland gibt es junge Aktivisten. Jacob Springfeld zum Beispiel setzt sich in Zwickau dafür ein, dass die Menschen nicht wegsehen. Er kämpft gegen rechten Hass und fordert, dass die Menschen zusammenhalten und an einem Strang ziehen.

Judith Roth